GESCHICHTEN AUS DER FERNE – TEIL 5 DER Bedarra Opal
Die klimatische Vielfalt Australiens
Australien ist ein Kontinent der Extreme. Dies gilt insbesondere für das Klima. Temperaturen reichen von 0°C in den Bergen um Melbourne in Süd-Australien, bis hin zu 39°C in der Region von Kimberley im Nordwesten des Landes.
Aufgrund der Größe des Kontinents ist die Anwendung eines einheitlichen, saisonalen Kalenders nicht möglich. Stattdessen wird Australien in 6 Klimazonen untergliedert. In der nördlichen Spitze befindet sich ein äquatoriales Klima, mit einer tropischen Klimazone horizontal verlaufend darunter. Der mittlere Osten des Landes ist gekennzeichnet durch ein sub-tropisches Klima und der Süden durch eher gemäßigte Temperaturen. Im Kern des Kontinents befindet sich eine Wüste (Arid), welche von Grasland (Semiarid) umgeben ist.
„Die Reise nach Lightning Ridge führte uns letztlich in den Abschnitt des Graslandes, welcher durch den Staat New South Wales verläuft. Gestartet waren wir in einer von Steilküsten geprägten Region bei Sydney. Etwas weiter nördlich von Sydney entdeckten wir schließlich die üppige Vegetation der Blue Mountains mit ihren charakteristischen Eukalyptuswäldern. In wenigen Stunden Autofahrt kann sich die Landschaft dramatisch ändern, “ erinnert sich Stefan Kreis.
Wege abseits der gängigen Straßen
Abgesehen von den Hauptverkehrsstraßen, die nach Lightning Ridge führen, gibt es keine asphaltierten Verkehrsverbindungen. Die Pfade abseits der Hauptverkehrswege sind nicht befestigt und vom roten Staub der angrenzenden Wüste geprägt. Es sind verlassene Wege, deren Beschilderungen keine Hilfe sind, wenn man denn welche findet. Diese Pfade sind nicht das Produkt gezielter Planungen um Minen miteinander zu verbinden, vielmehr sind sie aus der Notwendigkeit heraus geboren. Die Miner fahren zwischen den Minen umher, wie es die von der Natur vorgegebenen Beschränkungen erlauben.
„Für gewöhnlich treffen wir einen Miner an einem leicht zu findenden Ort. Dann fahren wir gemeinsam zu der Mine. Das ist auch nötig. Andernfalls wird man sich in dem Labyrinth aus Straßen verlieren. Ich erinnere mich noch gut an eine Situation, in der wir mit einem Miner nochmal aus dem Minengebiet herausfahren wollten”, berichtet Alexander Kreis.
“Er fuhr vor uns her, um uns zu führen. Zu unserer Überraschung hielt er an einer Straßenkreuzung an und wir stiegen alle aus unseren Autos aus. Er teilte uns mit, das er sich nicht mehr sicher sei, welcher Weg nochmal der Richtige wäre. Daraufhin warfen wir eine Münze und fuhren einen Weg für mehrere Kilometer, bis er feststellte, dass es doch der Andere war. Und dieser Miner ist Jemand der bereits seit mehreren Jahrzehnten dort lebt. Sich in dem Geflecht aus Pfaden zu verlieren ist wahrlich einfach und kann schneller passieren als man realisiert, “ erzählt Alexander Kreis.
Glück bei der Suche nach dem Außergewöhnlichen – Der Bedarra Opal
Das sporadische Vorkommen von Opal verlangt von den Suchenden ein hohes Maß an Glück und Durchhaltevermögen. „Miner sind sehr robuste Menschen. Es ist eine physisch anspruchsvolle Arbeit. Dabei ist der Erfolg eine Kombination aus Glück und Hartnäckigkeit,“ berichtet Alexander Kreis, ein Gemmologe von KREIS. Er führt weiter aus, dass „kurz vor unserer Ankunft, einer der Miner, den wir noch besuchen wollten, einen außergewöhnlichen Schwarzopal gefunden hatte. Als wir den Edelstein dann endlich in unseren Händen halten konnten und seine besondere Farbintensität und Farbspiel haben erfahren dürfen, mussten wir sofort an James Cook denken. Daher auch der Name Bedarra.“
Ursprünglich auf der Erkundungsreise, um den Venustransit (Venuspassage) zu beobachten und zu dokumentieren, segelte der englische Marine Offizier James Cook durch eine Gruppe von Inseln im Nordosten Australiens. Die ersten Inseln, auf die er mit seinem Schiff HMS Endeavour traf, waren die Familieninseln und er begann sogleich diese zu kartographieren. Eine der ersten Inseln, die er dabei auf seiner Seekarte festhielt war Bedarra Island. Somit begann James Cook im Jahre 1770 per Zufall das Great Barrier Reef zu kartographieren.
„Das Great Barrier Reef umfasst etwa 3000 individuelle Riffe und zirka 100 Inseln, wobei Bedarra Island eine der ersten war, die entdeckt wurden. Bedarra Island hat weiße Sandstrände, eine tropische Flora und ist umgeben von kristallklarem Wasser. Mit seiner außergewöhnlichen Schönheit ist es in der Tat ein Stück des Himmels auf Erden. Der Bedarra Opal mit seiner Größe und mit seinem einzigartigen Muster von Grün- und Blautönen ist eine angemessene Hommage an die Schönheit, die Abenteuerlust, sowie das schiere Glück der Entdeckung des größten zusammenhängenden Riffsystems der Welt“, erzählt Alexander Kreis.
Geschichten aus der Ferne – PT4 Blue Mountains – Australia
Eine Geschichte von Glück und Beharrlichkeit – Schwarzer Opal